Luang Prabang

[caption id="attachment_280" align="alignleft" width="225"] idyllische Ruhe abseits des Rummels[/caption] Die alte Königsstadt liegt auf einer Landzunge zwischen dem Mekong und Nam Kahn. Sie gilt seit Jahrhunderten als das geistliche und kulturelle Zentrum des Landes. Noch gibt es zahlreiche aktive buddhistische Kloster, die sich auf engem Raum aneinander schmiegen. Spaziert man am Nachmittag durch eine der drei, parallel zueinander verlaufenden Straßen, so trifft man kaum Menschen, alles ist ruhig und hat ein wenig den Touch von Bali. Ab 5 Uhr füllen sich dann die Straßen, die für den Nachtmarkt gesperrt werden. Und dann erkennt man auch die Haupteinnahmequelle der Stadt: Touristen über Touristen. Die allermeisten fliegen von Thailand hierher, genießen für einige Tage die Idylle und kehren dann wieder mit dem Flieger zurück. Typische Rucksackreisende sind eher die Ausnahme, dafür sind die Preise zu hoch. Wir haben hier im Haus einer eingesessenen Familie ein schönes Zimmer bezogen, das uns ein Belgier, der hier mit seiner Laotischen Frau ein Guesthouse betreibt, vermittelt hat - mit direkten Blick auf einen prächtigen Garten und das Museum. Die Hitze am Tage zwang uns aber, das Tempo zurück zu schrauben. Man sitzt hier in einem Cafe, geht ein paar Schritte weiter und lässt sich in einem nächsten Cafe wieder nieder - zum Teil mit herrlichem Ausblick auf den Mekong. Wir haben die Zeit als Ruhepause genossen und hoffentlich genug Energie aufgetankt, um die noch ausstehenden Busreisen gut zu überstehen. [nggallery id=36] Busfahrt von Luang Prabang nach Vientiane Für Fahrt in die ca. 400 km entfernte Hauptstadt Vientiane haben wir uns einen VIP-Bus gegönnt - zumindest glaubten wir das. Das Geschoss sah auch ganz komfortabel aus. Das Wetter war uns wohlgesonnen, die Straßen in einem perfekten Zustand nur der Fahrer (oder Bus) hatten ein Problem. Bei jedem geringsten Anstieg schaltete er in den ersten Gang und ruckelte im Schritttempo den Berg hinauf. Berg abwärts bremste er so stark, dass wir kaum schneller fuhren. In den ersten fünf Stunden kamen wir kaum 100 km weit - dabei wurde uns gesagt, dass die gesamte Fahrt nur 8 Stunden dauern würde. Zum Glück ging es dann am Ende doch mit der "Normalgeschwindigkeit" von ca. 50 km/h weiter, so dass wir nach 11 Stunden bei Dunkelheit in Vientiane ankamen. Zum Glück hatten wir ein Hotel vorgebucht. [nggallery id=37]
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Bus von Sapa nach Luang Prabang (Laos)

Wir sind heute - Samstag 8. Juli - endlich in Laos angekommen. Nach zwei nervenaufreibenden Tagen mit jeweils ca. 9-stündiger Busfahrt steht uns morgen noch eine letze Fahrt nach Luang Prabang bevor, dann heißt es erst mal einige Tage Luft holen, ausspannen und erholen. Die Busverbindung hat -trotz einiger Zweifel - letztlich perfekt geklappt. Aber momentan sind wir noch zu schlapp, um darüber zu berichten. In den nächsten Tagen werden wir darüber berichten. Hier nur so viel: Die Strecke war landschaftlich bezaubernd! Gleich vorweg: diese Reisen sind nichts für Langschläfer! Diese Überlandbusse fahren in der Regel sehr früh los, damit sie noch bei Tageslicht am Ziel ankommen. Wir hatten es noch einigermaßen angenehm mit Busabfahrten zwischen 7 und 8 Uhr. Allerdings sollte man eine Stunde vorher da sein, um sich einen günstigen Sitzplatz zu ergattern. Das bedeutet, dass man im Hotel so gegen 6 Uhr auschecken muss. 1. Fahrt von Sapa nach Dien Bien Phu Unsere erste Busfahrt führte uns in einem kleinen Mercedes-Bus von Sapa nach Dien Bien Phu. Die ca. 240 km lange Strecke führte durch eine faszinierende Landschaft in den Bergen, war aber teilweise sehr strapaziös. Wir hatten zum Glück beide einen angenehmen Einzel-Fenstersitzplatz. Unser Fahrer schaute aber immer wieder besorgt nach seinem Fahrzeug und gegen Mittag geschah [caption id="attachment_263" align="alignleft" width="300"] Gebrochener Stoßdämpfer[/caption] dann, was bei solchen Straßenverhältnissen irgendwann geschehen muss: Es gab einen lauten Knall und wir mussten anhalten. Zum Glück war der Fahrer offenbar auch gut von Mercedes Benz ausgebildet worden, denn er gramte seine Werkzeugkiste hervor, entfernte einen Reifen und konnte die gebrochen Aufhängung des Stoßdämpfers relativ schnell selbst reparieren. Zusammen mit den mitfahrenden Gästen saßen wir derweil im Schatten und tranken und aßen. Gegen 17 Uhr kamen wir in Dien Bien Phu an. Wir hatten bereits das Ticket für den nächsten Trip in der Tasche und machten uns auf ins gegenüberliegende Guesthouse. Zum Glück hatten wir unseren Minischlafsack dabei (Dank an Charly - den haben wir bei dir zuletzt gesehen und kurz vor der Reise noch gekauft). Das Zimmer war ziemlich heruntergekommen und fürchterlich heiß. Wir machten uns gleich auf, um noch etwas von der Stadt zu sehen. [caption id="attachment_264" align="alignleft" width="300"] Yoshiko hat nach der Reise immer noch genügend Power ![/caption] Die Stadt ist für eine große Schlacht des 20. Jahrhunderts berühmt geworden. Es war das Ende der französischen Kolinalmacht. Am 7. Mai 1954 kapitulierten hier die Franzosen. Zahlreiche Mahnmale und Denkmäler weisen auf diesen Umstand hin. Die Stadt bietet heute durchaus eine angenehme Atmosphäre. Es gibt Straßencafes und viele leckere Essmöglichkeiten. Auch hier rauchten neben uns junge Vietnamesen ganz öffentlich ihre Drogen, das Cafe liefert dazu gratis die Pfeife. [nggallery id=33] 2. Fahrt von Dien Bien Phu nach OudomXie in Laos. Pünktlich um 7 Uhr waren wir auf dem Busbahnhof und fanden zum Glück gleich unseren Platz. Unsere Sorge, dass das Ticket (handgeschrieben auf ein beliebiges Formular von einem Hotel) nicht akzeptiert werden könnte, war völlig umsonst: wir waren offenbar gut angekündigt, sie wollten das Papier noch nicht einmal sehen. Als gegen 7.30 Uhr der Bus sich langsam füllte und los fuhr, dachten wir schon an ein früheres Ankommen. Leider sammelte der Fahrer erst weitere Gäste auf, die sich telefonisch anmeldeten und dann abgeholt wurden. So ging es tatsächlich erst gegen 8 Uhr los. Die erste Strecke war so holprig, dass wir mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 20 km/h fahren mussten. Bis zur Grenze waren es nur 38 km, diese Fahrt dauerte aber fast zwei Stunden. Die Grenzformalitäten nahmen anschließend eine weitere Stunde in Anspruch. Bis auf eine "geringe Stempelgebühr" von ca. 3 Euro (über die sich Yoshiko mächtig aufregte) verlief das Ganze ziemlich ruhig ab. Die Grenzstelle liegt hoch oben in den Bergen, so dass das Klima sehr angenehm war. [caption id="" align="alignleft" width="225"] Gedränge im Bus[/caption] Die anschließende Fahrt in Laos war das glatte Gegenteil. Die ersten 100 km fuhren wir auf einer neu gebauten Straße ohne Schlaglöcher. Wer jetzt aber glaubt, dass das in gut einer Stunde gelingen müsste, irrt sich gewaltig. Die gesamte Strecke gab es keinen Strevckenabschnitt, auf dem man mehr als 100m gerade aus fahren konnte. Ständig ging es serpentinenartig die Berge hoch und wieder hinunter. Wir fuhren durch zahlreiche Dörfer mit primitivsten aber auch sehr anspruchsvollen Hauskonstruktionen vorbei. Eine Satellitenschüssel hatte fast jedes Haus. Gegen 16 Uhr kamen wir fast pünktlich am Zielort OudomXai an. Wir stiefelten los und fanden auch ganz rasch eine sehr angenehme Unterkunft. [nggallery id=34] 3. Fahrt: OudomXai nach Luang Prabang Am Busbahnhof ging alles sehr korrekt zu: Am Schalter ein Ticket kaufen, die Fahrzeit sollte 5 Stunden betragen, Abfahrt: 8:30 Uhr. Wir suchten uns einen Platz ... und warteten. Immer mehr Reisende kamen mit unendlich viel Gepäck, Reissäcken, Motorroller, Koffer. Das ganze Gepäck wurde auf dem Busdach untergebracht (u.a. auch 6 Motorroller), einige Reissäcke lagen im Mittelgang des Busses und einige Fahrgäste mussten auf kleinen Plastikhockern im Mittelgang Platz nehmen. Zum Glück waren wir etwas früher da und konnten einen Sitzplatz ergattern. Was nun folgte, haben wir in dieser Form noch nicht erlebt. Für die ersten 50 km brauchten wir über 4 Stunden. Über weite Teile konnte der Bus nur im Schritttempo fahren, da er offensichtlich völlig überladen war. Die Mittagspause nahmen wir nur wenig vom Abfahrtort entfernt ein. Zum Glück war der folgende Teil der Strecke etwas besser befahrbar, so dass wir "nur" 7 Stunden brauchten. Auch hier führte die Fahrt durch eine wunderschöne Landschaft mit zahlreichen Dörfern, Reisterrassen, wilden Pferden. In Luang Prabang hatten wir per Email ein Guesthouse gebucht, das leider bei Ankunft voll belegt war. Der Besitzer fuhr uns dann aber zu einem zweiten Quartier, das mitten im historischen Kern der Stadt liegt und im alten Holzstil ganz hübsch ist. Diese Annehmlichkeit sowie der erste Rundgang durch die "Touristenhochburg" Luang Prabang versöhnte dann doch wieder etwas. [nggallery id=35]   Fazit: Die Organisation hat fast perfekt geklappt - dabei war das unsere größte Sorge, dass wir irgendwo hängen bleiben, weil die Straßen unpassierbar sind. Die Strapazen der langen, aufeinander folgenden Busfahrten haben wir aber etwas unterschätzt. Die nächsten Fahrten lassen sich leider nicht vermeiden, aber immerhin haben wir jetzt auf VIP umgesattelt.
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Sapa (Nordvietnam)

Wir verliesen Ha Noi am 2. Juli mit dem Nachtzug nach Sapa, einem von den Franzosen vor 100 Jahren errichteten Bergstädtchen im Norden an der chinesischen Grenze. Der Ort liegt 1600m über NN und hat damit ein sehr angenehmes Klima (nachts sogar Temperaturen unter 20°C). Viele Touristen kommen hierher um durch eine traumhafte Landschaft zu wandern. Wir haben keine Mehrtagestour gebucht sondern wollen von Tag zu Tag entscheiden, was wir machen. Die Zugfahrt im First-Class-Schlafwagen sehr angenehm. Wir hatten einen ganzen Wagon für uns und konnten wirklich für einige Stunden schlafen. Nach der Ankunft im Hotel machten wir uns gleich zu einer ersten 5-stündigen Wanderung zu einem nahegelegenen Reservbat einer ethnischen Minderheit auf. Auf bequemen Wegen konnten wir auch bei leichtem Nieselregen die Reisterrassen bestaunen und gemütlich unsere Runde drehen. Am Ende mit einem kühlen Bier und sagenhaftem Ausblick waren wir mit dieser Minitour sehr zufrienden. Wir hatten aber Lust auf eine anspruchsvollere Wanderung  bekommen. Am nächsten Tag wanderten wir bei herrlichem Wetter durch eine Traumlandschaft mit Reisfeldern, Wasserfällen und zahlreichen Begleitern (leider), trafen spielende Kinder, deren größte Freude es war, in der schmutzigsten Pfütze nackt zu baden. Leider war von den Vortagen der Boden ziemlich aufgeweicht und so mussten wir öfters durch Schlammmassen und tiefes Wasser gehen. In der Entfernung haben wir uns allerdings gewaltig geirrt. Auf der Landkarte sah die Strecke nach max. 10 km aus, tatsächlich mussten wir aber eine weit größere Strecke zurücklegen, da die Reisterrassen sich regelrecht um die Berge schlängelten. So sah man den Fortgang des Weges in greifbarer Nähe, konnte aber erst nach einer halben Stunde dort ankommen. Ständig ging es bergauf um kurz darauf steil abzufallen (das absteigen war bei dem schlammigen Untergrund das größere Probleme). So kamen wir bergab völlig fertig und dreckig im Hotel nach 7 Stunden Dauermarsch an. Insgesamt war diese selbst organisierte Wanderung aber sehr schön. Unterwegs haben wir z.B. auch eine Krankenstation gesehen - falls Charly in seiner Nach-Arzt-Zeit mal einen Job sucht, hier würde er sicher willkommen sein. Und Karl Schneck könnte gleich mitkommen und als Vorarbeiter für die primitiven Steineklopfer fungieren. Nicht zu verachten ist auch die künstlerische Aufbereitung des gesammelten Holzes zum Trocknen - vielleicht eine Alternative auch für euch, um das Holz schneller trocken zu bekommen ? Am Ende der Wanderung haben wir unsere Bus-Tickets nach Laos gekauft.  Dabei wird es mir jetzt schon ganz schön mulmelig. Die Berichte, die wir über diese Busfahrt gelesen haben, sind erschütternd, uns bleibt aber gar  keine andere Wahl, da alle Flüge nach Laos ausgebucht sind. Über diesen vermutlich spannendsten Abschnitt unserer Reise werden wir sicherlich später ausführlicher berichten. Für den letzten Tag hier in den Bergen haben wir uns für morgen eine Fahrt zu einem Wochenmarkt einer ethnischen Minderheit vorgenommen. Auch dazu später mehr. Bilder (für eine Sortierung habe ich gerade keinen Nerv mehr...) [nggallery id=32]
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