
Entspannung muss sein

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Skurilles und Nützliches
Einige bemerkenswerte und skurille Erfahrungen während unserer Reise.
Skinkansen
Der seit vielen Jahrzehnten hoch gelobte Schnellzug hat bis heute nichts an Attraktivität verloren. Mit unserem Japan-Rail-Pass konnten wir fast alle Züge benutzen - einschließlich kostenloser Platzreservierungen. Die Pünktlichkeit der Züge müsste der DB Tränen in die Augen treiben. Die Züge fahren mit dem Umschalten des Zeigers auf die nächste Minute ab und kommen praktisch immer zu der angegebenen Zeit an. Ein Zug gilt als verspätet, wenn er mehr als eine Minute später ankommt. Die Organisation ist absolut perfekt, die Züge sind sauber mit großer Beinfreiheit, sauberen Toiletten - einfach vorbildlich. Dasselbe trifft auch auf die langsameren Regionalzüge zu.
Die Pünktlichkeit sowie das Verhalten der Bediensteten ist fast krankhaft. Ständig rennen Schaffner durch das Abteil, haken ab, welche Plätze besetzt sind und verneigen sich beim Austritt aus dem Großabteil, auch wenn kaum einer davon Kenntnis nimmt.
Mundschutz, Hygiene, WC
Man könnte glauben, dass viele JapanerInnen krank sind. Sie laufen mit Mundschutz durch die Straßen, halten Abstand und sind stets zurückhaltend. Auf Hygiene wird fast schon krankhaft geachtet. Manche tragen selbst bei Hitze Handschuhe, Frauen verdecken oft ihre Haut, damit sie ja nicht bräunen.
Den Abschuss bilden die Toiletten, die überall mit elektronisch gesteuerten Reinigungsanlagen ausgestattet sind. Man kann sich den Po sanft oder auch etwas grober mit einem temperierten Wasserstrahl reinigen lassen. Der Wasserstrahl kann per Tasten hin und her gefahren werden. Natürlich ist die Klobrille vorgewärmt. Es fehlt nur noch eine sanfte behilfliche Hand...
Dagegen ist das Toilettenpapier praktisch transparent. Meterweise muss man abrollen und falten, damit man die Nässe der Spülung beseitigen kann. Neu ist diese Erfidung nicht. Bereits bei meinem ersten Japanbesuch in 1979 hatte Yoshikos Vater eine solche WC-Anlage - damals zusätzlich mit einer automatischen Wasseranalyse. Durchgesetzt hat sich das System aber offenbar nur in Japan - schade, daran könnte man sich gewöhnen.
Spaß an Verkleidung
Zunächst waren wir überrascht, dass so viele Frauen (aber auch einige Männer) in Kyoto und Kanazawa, aber auch in anderen Städten mit Kimono durch die Straßen spazieren. Selbst große Touristengruppen aus China beteiligten sich an dieser Verkleidung. Später erfuhren wir, dass es eine Sparte gibt, die sich davon ernährt: jedermann kann sich stundenweise einen Kimono leihen. Das Ankleiden dauert 1 Stunde; viele lassen sich dann fotografieren und ziehen sich wieder um. Manche aber legen weit über 100€ auf den Tisch, um im Kimono einmal für eine Stunde durch die Gassen zu spazieren, begafft und fotografiert zu werden, bevor auch sie wieder in den ALltag zurückkehren.
Radfahren
Unsere Raderlebnisse sind sehr begrenzt. Die Straßen sind schmal, Radwege gibt es praktisch nicht (Gehwege oft auch nicht). Jeder fährt so wie es im gerade passt. Formal haben Fußgänger am Straßenrecht Vorran, die Radfahrer scheren sich aber wenig darum. Auch die Fahrrichtung ist beliebig. Ständig umkurvt einen jemand, abends praktisch immer ohne Licht. Unsere Räder hatten auch keine funktionierenden Bremsen - mit ein Grund, dass wir eher auf das Radfahren verzichtet haben.
Beschäftigungsprogramme
Die vielen Japaner wollen - trotz Rationalisierung - beschäftigt werden. Diese ist oft wenig effektiv. An den Bahnschaltern sind unzählig viele Beschäftigte, in den Zügen läuft das Personal auf und ab, an Baustellen regeln immer zwei Arbeiter die Ausfahrt von Baufahrzeugen. Das klassische Rollenbild (Männer in wichtigen Positionen, Frauen im Dienstleistungssektor) scheint noch deutlich ausgeprägter als bei uns.
7Eleven, Watson, FamilyMart
Einkaufen kann man in Japan praktisch immer. Diese Läden haben rund um die Uhr geöffnet, sie bieten kalte Getränke, man kann sich aber auch für wenig Geld etwas aufwärmen lassen - von Udon und Rahmen bis Fleich mit Reis. Selbst ATM-Maschinen stehen in jedem 7Elevenladen (so kommt man immer an Bargeld). Die Läden findet man an praktisch jeder Ecke. Uns dienten sie immer als Bierstation. Auch hier kostete eine Dose Bier ca. 2.20€ - aber in einer Kneipe legt man locker 7-10€ auf den Tisch.



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Zwischenstopp Aomori
Um eine zu lange Zugfahrt zu vermeiden, sind wir in Aomori kurz vor Hokkaido aus dem Zug gestiegen - bei Regen und 6°C (bei der Abfahrt zeigte das Thermometer noch 26°C). Deshalb hielt sich die Begeisterung für diese Provinzstadt in Grenzen. Das Sushi allerdings war hier vorzüglich!
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