Fazit

Die unbeschreiblichen Eindrücke unserer Chinareise erfordern etwas Abstand für ein Fazit. Vieles lässt sich nicht in Worten oder Bildern beschreiben. Zudem fehlt mir - angesichts des bevorstehenden Schulanfangs die nötige Zeit und Muße. Einige besondere Aspekte möchte ich aber doch aufführen. Das noch weit verbreitete Weltbild, dass in China alles grau und einheitlich ist, trifft definitiv nicht zu.
  • Wir haben modernste Verkehrsformen erlebt, das Fahrrad ist out, ganz viele fahren umweltbewusst einen Elektro-Roller (den man nicht hört, was gefährlich ist), die Nahverkehrssysteme funktonieren tadellos, sind saber und sehr billig und äußerst pünktlich. Die Menschen kleiden sich sehr modisch, bunt und sind quietsch fidel.
  • Alle chinesischen Städte, die wir erlebt haben, haben eine Skyline, die es in keiner deutschen Stadt gibt. Der Bauboom scheint ungebrochen. Daneben stirbt (leider) das authentische Stadtbild, das wir aus vielen Filmen uns zu eigen gemacht haben.
  • Der Lebensstandard ist zumindest in den von uns besuchten Städten als hoch anzusiedeln - kein Vergleich etwa zu indonesischen Verhältnissen.
Freiheit - Repression
  • Wir konnten uns ganz frei bewegen, haben keine Einschränkungen wahrnehmen können. Vieles ist uns nicht gelungen - aber das lag an unserem Unvermögen, zu kommunizieren. Ohne Yoshikos Kenntnisse der Schrift, wäre vieles kaum machbar gewesen.
  • Dass restriktive Zustände im Reich der Mitte den Alltag der Menschen beherrschen, haben wir am Rande schon wahrgenommen: Oft sahen wir die Angestellten eines Betriebes auf der Straße stramm stehend den Belehrungen ihres Vorgesetzten lauschend. In die brenzeligen Stadtteile kamen wir am Ende vermutlich auch nicht. Einige male hatten wir auch den Eindruck, dass uns Menschen folgten - Yoshiko hat bei einer zu offensichtliche Verfolgung auch einmal eine Frau direkt darauf angesprochen.
Die Chinesen sind sehr stolz auf ihren Fortschritt !
  • Ganz offensichtlich honorieren die Chinesen den bisherigen Fortschritt, der sich in den Städten an allen Ecken und Enden zeigt. Leider konnten wir uns diesbezüglich kaum mit Chinesen verständigen. Selbst in den touristischen Zentren trifft man selten auf englisch sprechende Angestellte. Oft hilft nur die Ansprache von Passanten, in der Hoffnung, dass diese des englischen mächtig sind. Da haben wir durchaus positive Erfahrungen gemacht und sehr hilfsbereite ChinesInnen getroffen.
 
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Hong Kong

Die letzten Tage der reise verbrachten wir in Hong Kong. Die Stadt hat sich seit unserem letzten Aufenthalt 1988 mächtig verändert - nicht unbedingt zum besseren. Es ist unmöglich, hier eine umfassende Beschreibung der Stadt zu verfassen. Zuhause in Berlin habe ich auch nicht den Ansporn dazu, mich nachträglich allzu lange damit zu beschäftigen. Nur soviel zu unserem Aufenthalt: Wir hatten ein schönes Hotel mitten in Kowloon an der Nathan-Road. Das Wetter war extrem heiß (36°C, 98% Luftfeuchtigkeit, kaum ein Wind). Wir wurden nach unserem Chinaaufenthalt fürmlich von noch mehr Menschen/Verkehr/Lärm/Läden/etc. erschlagen.Teilweise konnte man in den Straßen vor lauter Menschen nicht mehr gehen. Andererseits zeigt HK auch Seiten, die man für unmöglich hält. Eine Rundwanderung auf dem Peak zeigt eine geradezu idyllische Landschaft in wohltuender Stille. Leider haben wir es nicht mehr geschafft, auf eine der vorgelagerten Inseln zu fahren. Das Preisniveau ist unserem europäischen angepasst, teils sogar erheblich höher. Für ein erfrischendes Bier mussten wir locker 4€ hinlegen - dabei schmeckte es nicht so wie erhofft. Essen war unproblematischer als in China, aber auch erheblich teuer und zu sehr an europäische Gaumen angepasst. Keine Frage: In HK kann man gut leben - was ja auch die vielen Ausländer zeigen - aber einen Flair wie viele chinesische Städte besitzt die Stadt kaum mehr. [caption id="attachment_182" align="aligncenter" width="300" caption="Übersicht über Hong Kong (Peak-View)"]Übersicht über Hong Kong (Peak-View)[/caption] [nggallery id=26]
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Daxu - zurück in die Vergangenheit

Montag, 25. Juli Unser letzter Tag im Reich der Mitte führte uns nach Daxu - eine alte Stadt ca. 20km von Guilin entfernt. Durch die noch gut erhaltenen alten Häuser führt eine 2km lange Gasse, in der wir - endlich - fast alleine unterwegs waren. Die Stil der Häuser geht auf die Ming-Dynastie (1368-1644) zurück. In den Häusern wohnen und arbeiten die Menschen noch in Großfamilien. Hier und da kann man durch die offenen Türen in die dunklen Gemächer schauen. Zu sehr auf dringen wollten wir uns aber auch nicht. Insgesamt ein erfreulicher Abschluss der Reise, wobei wir uns von den Impressionen der letzten beiden Tagen mehr gewünscht hätten. [caption id="attachment_177" align="aligncenter" width="300" caption="Daxu - gut erhaltene historische Stadt in der Nähe von Guilin"]Daxu - gut erhaltene historische Stadt in der Nähe von Guilin[/caption] [nggallery id=25]
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